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Heintje

Hendrik Nikolaas Theodoor Simons wurde am 12.08.1955 in Bjellerheide in den Niederlanden geboren. Er wurde 1966 nach einem gewonnenen Sangeswettbewerb entdeckt. Und das sollte er fortan auch bleiben: Ein singender Kinderstar. Er drehte auch einige Filme, aber er konnte dort nicht Fuss fassen.



Filme:
Die Lümmel von der ersten Bank – Hurra, die Schule brennt!
Die Lümmel von der ersten Bank – Morgen fällt die Schule aus
Die Lümmel von der ersten Bank: Zum Teufel mit der Penne
Heintje – Ein Herz geht auf Reisen
Heintje – Einmal wird die Sonne wieder scheinen
Heintje – Mein bester Freund


Interview

DeutschesLichtspieltheater.de (DL): Sie sind ja sehr früh mit dem Showgeschäft in Berührung gekommen (mit 11 haben Sie ja bereits einen Wettbewerb gewonnen). Hat Ihnen das damals Spass gemacht oder war da auch ein Leistungsdruck hinter?
Hein Simons (HS): Einen Leistungsdruck habe ich nie verspürt. Es hat mir immer großen Spaß gemacht. Sonst würde ich nicht heute noch regelmäßig CD´s veröffentlichen und auf Tournee gehen.

DL: Viele der Schauspieler, die diese Filme gedreht haben, haben später gesagt das ihnen die Filme gar nicht gefallen haben, das man sie eigentlich eher des Geldes wegen drehte. Ist das bei Ihnen auch der Fall? Oder mochten sie diese Art Film?
HS: Nun, ich weiß nicht welcher Kollege das sagt. Ich jedenfalls finde, dass die Filme damals sehr unterhaltend waren. Natürlich hat sich die Zeit und damit natürlich auch die Film-Unterhaltung geändert. Aber wenn ich sehe wie regelmäßig diese Filme heute noch im TV gezeigt werden, so können sie nicht schlecht gewesen sein. Ich sehe auf jeden Fall keinen Grund, mich dafür zu schämen oder sie schlecht zu reden.

DL: Haben Sie heutzutage noch Kontakt mit anderen Schauspielern aus dieser Zeit?
HS: Nein, einen regelmäßigen Kontakt zu den Schauspielern die damals mitgemacht haben, habe ich nicht mehr. Das liegt aber daran, dass ich mich später wieder mehr der Musik gewidmet habe. Da läuft man sich zwangsläufig nicht mehr so oft über den Weg. Außerdem lebe ich ja in Belgien. Meine Kollegen von damals mehr in Süddeutschland. Wenn wir aber gemeinsame Bekannte treffen, lassen wir immer schöne Grüße ausrichten.

DL: Sie haben ja mit wirklich vielen bekannten, großen Namen gedreht (Lingen, Thomalla, Kraus, Alexander...etc.) Mit welchen davon kamen sie am besten außerhalb des Kamerafokus klar, und mit welchen überhaupt nicht?
HS: Oh, ich habe mich mit jedem Kollegen gut verstanden. Einer der mir sehr nahe stand, und den ich auch immer bewunderte war Peter Alexander. Seine Professionalität, … von ihm habe ich viel gelernt.

DL: Wurde in den Filmen auch viel improvisiert oder war alles bis ins kleinste durchdacht?
HS: Nein, da stand schon alles sehr genau im Drehbuch.

DL: Hatten Sie auch Einfluss auf ihre Rolle z.B. konnten sie den Regisseur bei einer Szene drauf ansprechen dass ihre Figur so nicht gehandelt oder geredet hätte? Und besonders: Wurden evtl. Vorschläge von den Regisseuren auch angenommen?
HS: Nein, ich selber wäre nicht auf die Idee gekommen mit dem Regisseur über inhaltliche Fragen zu diskutieren. Ich war ja schließlich ein Kind. Da habe ich mir nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Aber ich glaube, dass das auch nicht nötig war. Die meisten Filme wurden ja für mich geschrieben, also mir auf den „Leib geschrieben“. Ausserdem hatte ich, und das kann ich auch heute im Rückblick sagen, stets tolle Menschen um mich, die auf mich geachtet haben.

DL: Haben Sie sich damals die Filme bewusst ausgesucht in denen sie mitspielen wollten und auch welche abgelehnt? (Wenn ja welche und warum) Oder hat man einfach genommen was da kam?
HS: Wie bereits gesagt, den ersten Film habe ich angenommen, weil er passte. Die anderen Filme wurden um meine Person und um meine Lieder herum geschrieben. Was kann man sich als Darsteller mehr wünschen?

DL: Gibt es jemanden mit dem Sie gerne gedreht hätten, aber es hat sich nie ergeben?
HS: Oh ich sehe mich nicht wirklich als Schauspieler. Eher als ein Sänger der sehr erfolgreich einige Filme gedreht hat.

DL: Was ist Ihr absoluter Lieblingsschauspieler und warum?
HS: Da sind viele Schauspieler(innen) die ich sehr gut finde. Da einen hervorzuheben fällt mir schwer.

DL: Was macht mehr Spaß und warum? Film oder Musik?
HS: Nun, mir bereitet das Musikmachen die größte Freude. Warum, kann ich nicht sagen. Musik ist halt ein Teil von mir, und das drehen „nur“ eine sehr schöne Erfahrung für mich.

DL: Was ist Ihr Lieblingsfilm in dem Sie persönlich mitgewirkt haben und welchen mögen Sie gar nicht und warum?
HS: Oh, da habe ich keine Präferenzen. Alle Filme waren ok.

DL: Was halten Sie von den Special-Effect Filmen heutzutage in denen die Handlung in den Hintergrund rückt und nur noch die Computereffekte zählen?
HS: Es ist toll, was heute alles möglich ist. Ich finde auch nichts Schlimmes daran, alle Register der Trickkiste zu ziehen wenn es darum geht eine Geschichte besonders gut rüber zu bringen. Nur Effekte ohne Geschichte macht aber keinen Sinn. Sich so etwas anzuschauen ist verlorene Zeit.

DL: Und zum Schluss die obligatorische Frage nach einer Anekdote aus dieser Zeit...
HS: Eine Anekdote aus dieser Zeit? Da fällt mir nicht wirklich etwas ein? Aber vor zwei Jahren erst habe ich etwas erfahren, was ich selber gar nicht wusste.
Es war wohl Mitte 2009, als bei meinem Management eine Anfrage eintrudelte, ob ich bei der traditionellen TV-Gala anlässlich des Chinesischen-Jahreswechsel teilnehmen wolle. Bis dahin war mir gar nicht bewusst, dass ich dort so bekannt bin und einen eigenen Fanclub habe.
Aber in der Tat, alle Filme von mir sind synchronisiert und in den Chinesischen Kinos gezeigt worden. Sie sind sogar als Comics erschienen. So kommt es, dass im Reich der Mitte wirklich fast jeder „Heintje“ kennt.
Michael Kahn-Ackermann, Leiter des Goethe-Instituts China sagte dazu:
„Als ich in den 80er Jahren übers tibetische Hochland fuhr, schallte mir tatsächlich „Kleine Kinder, kleine Sorgen“ entgegen. Der Film „Einmal wird die Sonne wieder scheinen“ gelang 1980 nach China, wo er unter dem Titel „Hübscher Junge“ Heintjes Gassenhauer in die Kinos und anschließend tief in das chinesische Bewusstsein brachte.“


DL: Danke für dieses tolle Interview, viel Erfolg weiterhin und besten Dank für das Bildmaterial

Bilder

Bild eines chinesischen Filmplakates:


Bild eines chinesischen Comics mit Heintje:




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